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Emil
und die Detektive |
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aufgeführt
am: |
14.,
15., 21. Juni 1997 |
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Regie: |
Stefanie
Lenze, Rahel Mageney |
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Britta-Maria
Mink |
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Emil und die Detektive, diese famosen Berliner Jungen aus
Erich Kästners Kinderbuch, sind nicht von ungefähr
zu Weltruhm gekommen. Ein Bubenstreich wie der ihre, bei
dem ein Gelegenheitsdieb aufgespürt, verfolgt und gestellt
wird und sich hernach als steckbrieflich gesuchter schwerer
Junge entpuppt, ereignet sich selten, und Burschen wie der
helle Emil, der fidele Gustav mit der Hupe, der patente
„Professor“ und der geduldige kleine Dienstag
kommen nicht alle Tage zusammen – ganz zu schweigen
von Pony Hütchen mit ihrem Fahrrad und ihrem fixen
Mundwerk und von den Erwachsenen aller Schattierungen, die
in die Geschichte mit hineingezogen werden... |
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Emil
Tischbein: |
Friederike
Balke, Andreas Möhlig |
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Pony
Hütchen: |
Juliane
Glauner |
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Professor: |
Erik
Kurtscheid, Katharina Thehos |
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Gustav: |
Christopher
Horne, Anna Maria Werner |
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Dienstag: |
Anna
Lina Eraßmy, Julia Nickel |
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Mittenzwey: |
Julian
Dompke |
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Mittendrei: |
Lukas
Camphausen, Jaqueline Kohl |
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Friedrich
I.: |
Nicole
Dedenbach, Andrea Wilbertz |
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Krummbiegel: |
Matthias
Quarz |
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Zerlett: |
Alexandra
Niepel, Jennifer Werner |
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Bleuer: |
Elisa
Höck, Marianne Scholz |
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Traugott: |
Katrin
Mohr |
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Gerold: |
Sabrina
Bley, Kerstin Fuchs |
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Langebartel: |
Alexander
Krist |
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Petzold: |
Marco
Schepers |
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Grundeis: |
Matthias
Bieler, Barbara Thormann |
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Emils
Mutter: |
Kerstin
Dinkelbach |
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Emils
Großmutter: |
Kristina
Quarz, Yvonne Sternitzke |
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Kommissar: |
Yvonne
Geef |
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Dr.
Guttentag: |
Annika
Kredelbach |
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Wachtmeister
Jeschke: |
Jennifer
Becker |
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Wachtmeister: |
Jaqueline
Schlug |
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Stationsvorsteher
/ Schaffner: |
Alexander
Krist |
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Habakuk: |
Alexander
Riemenschneider |
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Astmatischer
Herr / Lurje: |
Robert
Link |
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Frau
Jakob: |
Carina
Schultes |
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Dürre
Person: |
Jennifer
Monschau |
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Rhein-Zeitung
vom 14.6.97
Bei
Kästner führen Kids Regie
Kleine
Theater AG des Rhein-Gymnasiums spielt „Emil und die
Detektive“ |
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„Emil und die Detektive“ jagen
ihren Gauner im Ganztagsbereich des Sinziger Rhein-Gymnasiums.
Der Klassiker von Erich Kästner wird zur Zeit
von der „Kleinen Theater AG“ der Schule
auf die Bühne gebracht.
Und wie in der Theatertradition der Sinziger Schule
üblich, haben sich die Schüler zur Umsetzung
einiges einfallen lassen. Denn es sind vor allem
die Schüler, die Theater machen. Zwar gibt
es mit Marc Steuer zwar einen neuen betreuenden
Lehrer, aber der hat die organisatorischen und koordinierenden
Aufgaben inne. Die Theaterarbeit wird von den Kids
selbst erledigt – von den Akteuren, das sind
Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe
fünf bis acht. Auch die Regie ist in Schülerhand:
Stefanie Lenze, Rahel Mageney und Britta-Maria Mink,
drei Schülerinnen der Klassenstufe 11, sind
verantwortlich. „Päda-gogisch besonders
wertvoll“, heißt es zu diesem Verfahren
aus dem Rhein-Gymnasium.
Die Besucher erwartet dabei eine eigene Interpretation
der putzmunteren Kästner-Story um den beklauten
Emil (Friderike Balke / Andreas Möhlig) und
die Schar der Berliner Gören, die er als Freunde
gewinnen kann, um damit den Dieb seiner 140 Mark
zur Strecke zu bringen.
Wie fast immer bei der kleinen Theater AG sind
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alle tragenden Rollen doppelt besetzt, um möglichst
vielen Schauspielerinnen und Schauspielern die ersten
Schritte auf die Bretter, die die Welt bedeuten, zu
ermöglichen. Überhaupt die Bühne: Kunstlehrer
Thomas Deboeser und seine Kunst AG haben eine alters-
und milieugerechte Kulisse geschaffen, die auch die
umfangreichen und blitzschnellen Umbauarbeiten wegsteckt.
Denn Emil und die Detektive, das bedeutet viel Handlung,
Action heißt es da wohl eher. Und dies ist eine
Herausforderung für die Technik. Eingeblendete
Dias auf der Leinwand, die als dritte Bühne Informationen
liefern und auch die Helden vorstellen, sind dabei
nur ein Griff in die Zauberwelt des Theaters, die
im Rhein-Gymnasium auch bei der kleinen Theater AG
mit viel Professionalität umgesetzt wird. Hinzu
kommt, daß die Akteure viel Freude daran haben,
die rotzfrechen, manchmal schon etwas altklugen Berliner
Gören mit Leben zu erfüllen. Pony Hütchen
etwa, die von Juliane Glauner gespielt wird. Oder
den Professor (Katharina Thehos/Erik Kurtscheid) und
natürlich Gustav mit der Hupe (Christopher Horne
/ Anna Lina Eraßmy). Kostüme und Bühnenbild
lassen einen fast perfekten Zeitsprung zu. „Runter
mit den modernen Armbanduhren“, legt da die Regie
bei der Generalprobe Wert auch auf kleinste Details.
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Sinzig
im Blickpunkt vom 18.6.97
„Emil
und die Detektive“
Gelungene Premiere
der Kleinen Theater-AG im Rheingymnasium |
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„Emil und die Detektive“ ist primär
ein Jugendbuch, das eine einfache Handlung erweist,
aber diese Handlung, die Story an sich, nicht rasch
und geradlinig verläuft, sondern wie eine Bergquelle
immer kühner und verschlungener wird.
Aus einem banalen, auch wenn ärgerlichen Ereignis
im Zug – dem eingeschlafenen Emil wird die Geldbörse
mit 120 Mark entwendet – schuf Kästner
eine spannende Geschichte, die in seiner Vision amüsieren,
aber auch bessern wollte. Und diese reizende Geschichte
mit ihrem pädagogischen und moralischen Hintergrund
bildete die Vorlage für die neue Inszenierung
der kleinen Theater-AG.
Das regieführende Dreigestirn änderte quasi
nichts an dem literarischen Stoff und nahm auch keine
Kürzungen vor, die seine Arbeit erleichtert hätten.
Das könnte mit dem grundsätzlichen Respekt
vor den Klassikern, aber auch mit einer übermäßigen
Vorsicht zu tun haben, aufgrund ihrer noch zarten
Regieerfahrungen. Bei den gebliebenen Längen
verzettelten sich die drei Mädels aus der 11.
Klassenstufe jedoch nicht. Britta Maria Mink, Stefanie
Lenze und Rahel Mageny verstanden von Anfang an die
Botschaft des Autors und bauten ihre Inszenierung
auf wertvollen Ideen wie Freundschaft, Solidarität,
Hilfsbereitschaft, Ehre und Ehrlichkeit, Sinn für
Gerechtigkeit und Justiz. Sie ließen diese Ideen
und sonst kein Moralgebabbel zwischen und sogar während
den lustigen oder extrem spannenden Episoden schimmern.
Da das altbewährte Buch allen Schülern ein
Begriff war und durch die groß angelegte Aktion
eine Menge Akteure beschäftigen konnte, gingen
die Regiesseurinnen mit dieser literarischen Wahl
kein Risiko ein.
Jeder Schüler aus der 5. bis 8. Klassenstufe,
der Interesse am Theaterspielen zeigte, wurde angenommen
und bekam eine Rolle zugeteilt.
Es wurden sogar die Rollen doppelt besetzt, damit
viele Interpreten ihre Künste zeigen konnten.
Das bei der Generalprobe noch ein wenig humpelnde
Tempo durch den häufigen Bildwechsel wurde korrigiert,
die Sätze fielen im richtigen Augenblick, während
die Bühnenmusik Szenen und Episoden zusammenflickte,
welche durch die kurzen Pausen getrennt wurden.
Noch nicht mal Profis wie Sherlock Holmes oder Miss
Marple hätten besser und schneller den Fall mit
dem Gauner gelöst als die Schar von Detektiven
um Emil es tat. Sie waren voll bei der Sache, spürten
den Dieb auf und verfolgten ihn bis |
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zu seiner Festnahme am Bankschalter. Ihnen war es
die Sache wichtig, sich für einen Freund voll
einzusetzen, und sie kamen sich selber wichtig vor,
wichtig und klug. Vor allem aber hatten Gustav mit
der Hupe, Mittenzwei und Mittendrei, der Professor
und seine „Exzellenz“ Friedrich l. sowie
Krummbiegel und Langebartel usw. Spaß, eine
nicht alltägliche, spannende Mission zu erfüllen,
auf eigene Faust etwas zu unternehmen. Natürlich
hätten Emil oder sie von Anfang an die Polizei
benachrichtigen können, und die Oma hätte
Emil zu ihr nach Hause geholt, aber dies wäre
viel zu einfach und zu langweilig gewesen für
ein Jugendbuch bzw. ein Theaterstück. Andreas
Möhlig und Friderike Balke als Emil überzeugten
durch ihr natürliches, sicheres Auftreten und
durch ihre Sensibilität, in die Person von Emil
hineinzuschlüpfen. Die frechen Detektive aus
Freundschaft und Leidenschaft Christopher Hörne
und Anna Maria Werner als Gustav, Julian Domke, Lukas
Camphausen und Matthias Quarz, Alexander Krist und
Katrin Mohr, um nur einige hier zu nennen, hinterließen
nach jedem Betreten der Bühne einen farbigen
und lebhaften Eindruck. Typische Charaktere und Funktionen
wurden vor unsern Augen leicht auf die Schippe genommen:
die Wachtmeister, der Kommissar, der Schaffner, Dr.
Guttentag, der Reporter bei einer großen Tageszeitung.
Ein besonderes Lob hier für die weiblichen Interpreten
dieser Rollen: Yvonne Geef, Anika Kredelbach Jennifer
Becker und Jaqueline Schlug. Ob die Akteure in größeren
oder kleineren Rollen, die Regie, die Kunst AG und
Ihr Leiter Thomas Deboeser mit ihrem Bühnen-
und Kulissenbau, ob Monika Thorman mit ihren Pinseln
und Dekorfarben und Marco Figura als Licht- und Tontechniker
– alle Mitwirkende auf und hinter der Bühne
trugen zu dem Erfolg dieser neuen Premiere bei.
Der Wechsel der Spielfläche zu einer zweiten
Bühne mit der Absicht, die Aufmerksamkeit des
Publikums auf den Höhepunkt der Handlung zu lenken
– nämlich die Festnahme des Diebes –
oder die Benutzung der Leinwand für Dinge, die
szenisch nicht wiederzugeben waren oder wie in einem
Stummfilm für die Erörterung der Inhalte,
waren nur einige Beispiele für diese fruchtbare
und einfallsreiche Zusammenarbeit.
Nach der Festnahme des Gauners folgte ein ausführlicher
Bericht des Reporters in der Berliner Morgenpost,
der gleichzeitig das Finale dieses Theaterstücks
darstellte.
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Lichttechnik: |
Mario
Figura, Patrik Levien |
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Daniel
Lewtschenko, Martin Nechterschen |
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Johannes
Steiner |
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Bühnenbau: |
Thomas
Deboeser, Kunst-AG |
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Produktionsleitung: |
Marc
Steuer |
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Regie: |
Stefanie
Lenze, Rahel Mageney |
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Britta-Maria
Mink |
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