Pünktchen und Anton  
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 Pünktchen und Anton
  von Erich Kästner
 
 
  aufgeführt am: 1., 8. Juni 1986
     
  Regie: Andrea Eller, Ingo Scharrenbroich
 
 
 
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Da ist Luise, genannt „Pünktchen“, Tochter des Spazierstockfabrikanten Pogge und seiner ziemlich überspannten Gattin, und Anton, der sich und seine Mutter nur dadurch ernähren kann, dass er nachts auf der Weidendammer Brücke Schnürsenkel und Druckknöpfe verkauft.
Pünktchens Kindermädchen, Fräulein Andacht, die für ihren Verlobten Robert Geld beschaffen muss, stellt sich ebenfalls mit Pünktchen spät abends auf die Brücke, wo Pünktchen den Passanten mit einer herzzerreißenden Schau Streichhölzer verkauft. So lernen sich das reiche Pünktchen und der arme Anton kennen und werden Freunde.
Doch in dieser Geschichte gibt es nicht nur einen, es gibt sogar zwei Typen des „routinierten Brunnenvergifters“, die Erich Kästner selbst in seinem Buch als „Schweinehunde“ bezeichnet. Der eine wurde schon genannt: Robert der Teufel – Fräulein Andachts Verlobter, der selbst einen Einbruch bei den Pogges nicht scheut, um zu Geld zu kommen. Der andere ist Gottfried Klepperbein, der Sohn von Herrn Pogges Portier. Er hat Pünktchen beim Betteln beobachtet und droht ihr nun, sie bei ihrem Vater zu verraten, wenn sie ihm nicht 10 Mark gibt...

Aus Anlaß des Weihnachtsbasars 1985 übten Andrea Eller und ich ein Theaterstück mit Schülern der 5. und 6. Klasse ein, mit dem wir das Spendenergebnis dieser Veranstaltung unterstützen wollten. Die Arbeit mit den Schauspielern und das Anfertigen eines Bühnenbildes gefiel uns beiden so sehr, daß wir diese Idee ausbauten und eine Theater-AG für die 5. 6. Klasse gründeten.
Frohgemut machten Andrea und ich uns an die Anwerbung von theaterbegeisterten Schülern und ernteten breite Zustimmung in den Klassen (bei der Frage, wer mitmachen würde, hoben ca. 150 Schüler die Hand!). Das erste Treffen setzte unserer Begeisterung erstmal einen Dämpfer auf: Von den 150 waren nunmehr 11 übriggeblieben was tun?
Wir verzagten nicht, sondern setzten eine Leseprobe an, in der wir dann auch gleich die Hauptrollen verteilten. Munter begannen wir mit den Proben, die am Anfang natürlich recht chaotisch verliefen. Jede Probe brachte sowohl uns, den „Regie-Neulingen“, als auch den „Jung-Stars“ neue Erfahrungen und die Erkenntnis, was wir uns da aufgeladen hatten!
Mit Proben allein ist ja ein Theaterstück nicht auf die Bühne zu bringen: Ein Plakat mußte gedruckt werden, ein Programm geschrieben und vervielfältigt werden und vor allem ein Bühnenbild mußte erstellt werden. Ein „Heer“ von Statisten will instruiert sein, Probentermine müssen festgelegt werden und so weiter und so fort. Aber: Nie verließ uns die Zuversicht, daß es bis zur Premiere am 1. Juni klappen würde.

Ingo Scharrenbroich

 
 
 
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  Pünktchen: Caroline von Ostrowsky
  Anton: Johannes Holstein
     
  Herr Pogge: Ingo Everz
  Frau Pogge: Frauke Hirsch
  Berta: Carmen Deres
  Fräulein Andacht: Anja Schwandt
  Robert der Teufel: Felix Schneider
  Frau Gast: Heike Rohleder
     
  Gottfried Klepperbein: Oliver Wolff
  1. Polizist: Helmut Werner
  2. Polizist: Jan Achtermann
  Alte Dame: Daniela Topazi
  Kellner: Alexandra Burkhard
  Passanten: Clarissa Dawurzke, Miriam Deres
  David Dräger, Evelyn Heyn
    Silja Dumont, Alexandra Seul
  Katja Schönhofen
     
  Herr Zeigefinger: Ingo Scharrenbroich
 
 
 
Pressestimmen nach oben
 
Rhein-Ahr-Rundschau vom 2.6.86
Amüsantes Enthüllungsspiel mit Dialogen voller Witz
Kleine Theater AG des RheGy zeigte „Pünktchen und Anton“
 

Riesiger Beifall erhob sich, als das Publikum – etwa 170 Personen – zum Schluß den Darstellern dankte. Aufatmend verbeugten sich die jungen Schauspieler der „Kleinen Theater AG“ des Rheingymnasiums vor den begeisterten Zuschauern. Sie hatten gerade die gelungene Premiere von Erich Kästners „Pünktchen und Anton“ hinter sich.
Die Tochter Luise, genannt Pünktchen, des Spazierstockfabrikanten Fritz Pogge und seiner überkandidelten Gattin begegnet beim Betteln dem jungen Anton Gast, und die beiden sind sich „gleich so sympatisch“. Pünktchen hat das Betteln eigentlich gar nicht nötig, weil sie aus sehr wohlhabenden Verhältnisssen stammt. Sie verkauft mit ihrem Kindermädchen Streichhölzer nur, weil der Ehemann ihres Kindermädchens Fräulein Andacht andauernd Geld benötigt.
Anton dagegen ist zum Betteln gezwungen, weil seine sonst Geld verdienende Mutter krank ist. Anton schwänzt also die Schule, um das Geld zu verdienen und um für seine Mutter zu kochen.
Eines Tages bemerkt Herr Pogge durch den Tip eines Jungen, was seine Tochter und Fräulein Andacht abends so treiben, während er und seine Frau Gemahlin ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen nachgehen müssen. Ein amüsantes Enthüllungsspiel mit witzigen Dialogen beginnt.
Lampenfieber hatten vor der Aufführung selbstverständlich alle Akteure. So waren vor Beginn der Premiere Aussprüche wie „Mann, bin ich aufgeregt!“ oder „Guck mich erst mal an. Wie meine Hände zittern!“ keine Seltenheit. Doch als dann die Vorstellung wie am Schnürchen ablief,                      

war vom Lampenfieber bald nichts mehr zu spüren. Die jungen Schauspieler gingen während der Aufführung so richtig aus sich heraus. Der Spaß am Stück war ihnen wirklich anzumerken. Dem Publikum gefiel diese lockere Art, mit der die kleinen Akteure spielten. Hervorragende schauspielerische Leistungen der Hauptpersonen entsprachen einer richtigen Besetzung der Rollen. Der kleine Johannes Holstein verkörperte die Rolle des Anton Gast ebenso gut wie Caroline von Ostrowsky die des Pünktchens. Beide spielten das Freundespaar sehr überzeugend; und das Publikum amüsierte sich über die kessen Sprüche der beiden. Der vielbeschäftigte Fritz Pogge, Pünktchens Vater, wurde von Ingo Everz gespielt – mit viel Bravour. An ihm gefiel den Zuschauern seine lockere Art, mit der er die Rolle anging.
Frauke Hirsch, sie spielte die überkandidelte Frau Pogge, hatte eine besondere Schwierigkeit zu überwinden: Man merkte ihr an, daß sie bisweilen Mühe hatte, ihre Freude an der eigenen Rolle zu unterdrücken. Nicht vergessen sollte man Carmen Deres in der Rolle des Hausmädchens Berta. Sie brachte die Zuschauer häufig zum herzhaften Lachen – ein Erfolg ihrer mimischen Begabung.
Nach der ziemlich chaotischen Generalprobe am Vortag hatte eigentlich keiner mehr mit einem solchen Erfolg gerechnet; die Regisseure Ingo Scharrenbroich und Andrea Eller am allerwenigsten. Das Lampenfieber und die Nervosität wurden durch die mißlungene Generalprobe eher noch gesteigert. Wie heißt doch eine alte Schauspielerregel? Je schlechter die Generalprobe, desto besser die Premiere. Hier galt sie wieder einmal.

 
 
Weitere Mitwirkende nach oben
 
  Beleuchtung: Jörg Hennig, Wolfgang Nett
  Plakat und Eintrittskarten: Alexander Schwikkard
  Musik und Zeichnungen: Andrea Eller
  Kartenverkauf: Tanja Unkel
  Programmheft: Kerstin Hoffmann
     
  Gesamtleitung: Ingo Scharrenbroich
  Regie: Andrea Eller, Ingo Scharrenbroich
 
 
 
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